2016-03-23

AWO bietet Perspektive

Firma "OptiServ", Integrationsbetrieb der AWO Gemeindepsychiatrie gGmbH Bad Marienberg, schafft Arbeitsplätze für beeinträchtigte Menschen.

Bad Marienberg. Mit dem Frühlingsanfang startet auch die neue Gartensaison. Hierauf freut sich Nikolai Sasontow schon ganz besonders. Endlich kommen die Rasentraktoren und Heckenscheren wieder zum Einsatz, wenn er gemeinsam mit seinen Kollegen der Firma "OptiServ" Gärten und Firmengelände in der Region pflegt und verschönert.

Der junge Mann lebt im "Betreuten Wohnen" der AWO Gemeindepsychiatrie in Bad Marienberg. Als er vor 3 Jahren dort einzog, besuchte er zunächst die Beschäftigungs- und Arbeitstherapie der Einrichtung. Hier erledigte er kleinere Industriemontagearbeiten. Dadurch erlangte er wieder eine geregelte Tagesstruktur, welche ihm zuvor, nach einer Reihe von Schicksalsschlägen, fehlte. Seinen Anleitern fiel Nikolai Sasontow durch seine Zuverlässigkeit und hohe Motivation auf. Deshalb ermöglichten sie ihm ein Praktikum in der Abteilung "Garten-/ Landschaftsbau" des hauseigenen Integrationsbetriebes "OptiServ". "Das war sofort das Richtige für mich", berichtet der 30-jährige stolz. "Draußen arbeiten macht mir Spaß und es gibt viele nette Kunden, die sich freuen wenn wir kommen. Wenn ich Fragen habe, hilft mir auch immer ein Kollege".

Die Firma "OptiServ" ist ein Integrationsbetrieb, hier arbeiten beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Mitarbeiter jeweils in einem Team zusammen. Die Anleitung der Helfer erfolgt durch Meister und Facharbeiter. Neben dem Garten-/Landschaftsbau gehören auch Hausmeister-, Umzugs-, Renovierungsservice, Entrümpelungen, Kehr- und Winterdienste, Altkleiderverwertung sowie haushaltsnahe Dienstleistungen zum Angebot.

Dabei steht die Firma mit ihren Dienstleistungen und Preisen immer auch im Wettbewerb mit anderen Anbietern der jeweiligen Branche. Eine finanzielle Förderung erfolgt lediglich über die Ausgleichsabgabe, die jeder Arbeitgeber erhält, der Mitarbeiter mit einer Beeinträchtigung beschäftigt. Seit mehr als 10 Jahren gehören zum Kundenstamm von "OptiServ" Firmen, Privatkunden und Verbandsgemeinden. "Eine gute Auftragslage bietet die Chance den Betrieb zu erweitern, um neue Arbeitsplätze für Beeinträchtigte zu schaffen", weiß Otmar Schneider, der gemeinsam mit Doreen Schuy die Firma "OptiServ" leitet. "Unser Ziel ist es, Menschen, die aufgrund einer Behinderung keinen oder nur erschwerten Zugang zum ersten Arbeitsmarkt haben, eine echte Perspektive zu bieten", ergänzt Doreen Schuy.

Nikola Sasontow ist das beste Beispiel dafür, dass dies in der Praxis auch gelingt. Für ihn begann das Jahr mit einer wirklich guten Nachricht. Er erhielt einen unbefristeten Arbeitsvertrag  bei "OptiServ" im Garten-/ Landschaftsbau.